Weil es auch anders geht steht als Untertitel auf diesem Blog....anders als was?
Ich habe mit Jule und Olli einige Ausbildungskurse bei diversen Hegeringen und Anbietern besucht, um mir ein Bild zu machen, wie dort ausgebildet wird. Bis auf wenige Ausnahmen, herrscht dort noch sehr viel Unwissen über Verhaltensbiologie und Lernverhalten vor und grad dies sollte man, wie bei jeder Ausbildung, auch im jagdlichen Bereich natürlich berücksichtigen.
In den meisten Fällen fehlt die Zeit und der Wille andere Wege einzuschlagen, immer wieder hört man: das war schon immer so und hat wunderbar funktioniert. Nicht alles, was schon immer so war ist auch automatisch richtig und gut, genauso ist es natürlich nicht automatisch schlecht, nur weil es schon immer so war.
Ich kenne die herkömmliche Art Jagdgebrauchshunde auszubilden, ich möchte auch nicht den falschen Eindruck erwecken einer der Gutmenschen zu sein, die alles immer nur richtig machen, im Gegenteil, ich habe bei meinen beiden anderen Hunden alles, was man an Fehlern machen kann selber schon durch, ok, vielleicht nicht alles, aber ich denke, dass man, wenn man Fehler erkannt und verstanden hat, so schlau sein sollte, diese dann auch abzustellen.
Wir haben viel falsch gemacht, oft wider besseren Wissens, weil ich ein Lernziel schneller erreichen wollte, weil Gruppenzwänge mich gefangen nahmen und sicher auch oft, weil ich kritiklos Ratschläge angenommen habe.
Ein paar Fehler habe ich mir natürlich auch für Bilbos Ausbildung verwahrt, noch kenne ich sie nicht, ich hoffe, dass ich sie frühzeitig erkenne und direkt abstellen kann.
Das erste Ziel ist erreicht, Bilbo hat jetzt die Braucharkeit zur Nachsuche auf Schalenwild bestanden und wir sind stolz, zufrieden, müde und genervt....
Ich denke, wir können uns jetzt in aller Ruhe und Gelassenheit dem Apportieren widmen und dann 2012 nochmal zur Prüfung antreten, da Bilbo bisher noch nicht ohne zu zögern ins Wasser geht.
Ich habe es von Anfang an gesagt und ich stehe auch dazu, dieser Hund bekommt die zeit zum Lernen, die er braucht, ich werde hier weiter geduldig mit ihm arbeiten, damit die Annahme von Gewässern gut klappt.
Das werden wir schon hinbekommen, ich bin da ganz zuversichtlich.
15.11.2011
Lernen am Erfolg bedeutet Erfolge ermöglichen und das setzt voraus, dass ich meinen Hund kenne und richtig einschätzen kann.
Komplexe Aufgaben lassen sich kleinschrittig aufbauen, immer angepasst an das Leistungsvermögen des Hundes, um dann Schritt für Schritt zu festigen und auszubauen bis man sein Lernziel erreicht hat.
Wer in solche Schritte Schmerzen und/oder das Einschüchtern seines Hundes gezielt im Training einplant, der hat nicht verstanden, dass es denkbar ungünstig ist, eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Mensch und Hund auf so eine Basis zu stellen.
Warum ist es so schwierig, einen Gang zurückzuschalten und sich Zeit zu geben? Warum wollen wir immer schneller, höher, weiter vor allem als andere? Müssen wir uns immer an anderen messen und/oder orientieren?
Sind wir nicht einmalig…als Mensch, als Hund, als Team…und erfordert dies nicht individuelle Massnahmen, Ideen und Reaktionen…
Sabine, wer Dich kennt - und wir haben Dich in einer für uns schwierigen Lage kennengelernt - weiß, daß Du für das einstehst, was Du sagst!
AntwortenLöschenDer obige Text drückt genau das aus!!! Klasse! Bilbo hat eine prachtvolle Führerin gefunden und wird das zu gegebener Zeit durch sein Verhalten weiter unter Beweis stellen!
da kann ich Manni nur voll zustimmen!
AntwortenLöschenBilbo wird es Dir sicher danken!